
Fürstliche Erlebniswelten Schloss Schwarzburg
Schloss Schwarzburg
Auf einem von der Schwarza umflossenen Bergsporn oberhalb Schwarzburgs stehen die Reste des gleichnamigen Schlosses, das im Jahre 1123 erstmals als Stammsitz eines Grafen von Schwarzburg urkundlich erwähnt wurde. Den barocken Umbauten des 18. Jahrhunderts, als sich das Schloß zum Sommersitz und bevorzugten Jagdaufenthalt der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt entwickelte, folgte 1940 der begonnene und 1943 abgebrochene Umbau zu einem „Reichsgästeheim“. Dieses unvollendete Projekt hinterließ das einst beeindruckende Schlossensemble als Bauruine.
Das Fürstliche Zeughaus
Die seit dem Zweiten Weltkrieg auf der Rudolstädter Heidecksburg verwahrte und zum Teil ausgestellte Waffensammlung kehrt an den historisch verbürgten Ort zurück. Das Schwarzburger Zeughaus besitzt damit ein Alleinstellungsmerkmal im deutschen Sprachraum, da nur hier ein über 500 Jahre gewachsener Sammlungsbestand in einem eigenen, freistehenden Gebäude zu besichtigen ist. Die Waffensammlung "Schwarzburger Zeughaus" ist mit etwa 4.000 Objekten die älteste und einzig noch erhaltene fürstliche Zeughaussammlung in Deutschland.
Im Jahre 1550 wurde das Zeughaus erstmals erwähnt. Aus dem Zeughaus Schwarzburg entwickelte sich das zentrale Waffendepot der Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt. Mit den als Schausammlung angeordneten Rüstungen, Waffen, Fahnen und Geschützen bildete die Architektur des Zeughauses ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk. Auf den Emporen wurden u.a. die kostbaren Jagdwaffen der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt präsentiert. Als die Schwarzburg 1940 zum Reichsgästeheim der Nationalsozialisten umgestaltet werden sollte, konnte das Zeughaus der Zerstörung entgehen, da es als Garage genutzt werden sollte.
Der Kaisersaal
Von der gesamten Anlage konnte bisher lediglich das barocke Kaisersaalgebäude mit der sich anschließenden Gartenterrasse restauriert und öffentlich zugänglich gemacht werden. Es entstand zwischen 1713 und 1719 im Zusammenhang mit der 1710 erfolgten Erhebung der Schwarzburger Grafen in den Reichsfürstenstand. Die Standeserhöhung fand ihren architektonischen und bildkünstlerischen Ausdruck in dem imposanten Kaisersaal oberhalb des im Erdgeschoss gelegenen Gartensaales. Gleichsam als Ruhmeshalle und Ahnensaal der gesamten schwarzburgischen Dynastie zeigt es zwischen den Kaiserbildnissen des Heiligen Römischen Reiches von Julius Cäsar bis Karl VI. auch den lediglich für wenige Monate regierenden König Günther XXI. von Schwarzburg (1304—1349) als Ahnherren des Hauses Schwarzburg. Das Kaisersaalprogramm wird bekrönt durch ein Deckengemälde im lichtdurchfluteten Kuppelbereich der Laterne, das auf die Gründungslegende des Hauses Schwarzburg verweist.