Von den fürstlichen Sammlungen zum Museum
Geschichte bewahren und Zugang schaffen
Das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg, dessen Träger der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ist, gehört zu den größten musealen Einrichtungen des Freistaates Thüringen. Auf eine Stiftung des letzten Regenten des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt im Jahre 1918 zurückgehend, ist das Museum im Jahre 1923 durch das Land Thüringen übernommen worden.
Aus dem ehemaligen Residenzschloss war mit seinen Fest- und Wohnräumen, seinem Inventar sowie den vielfältigen Sammlungen ein Museum entstanden, das – privatem Einfluss entzogen – in seiner Gesamtheit dem Gemeinwohl zu dienen hatte. Mit der Übernahme durch das Land Thüringen wurden alle aus der Stiftung resultierenden Verpflichtungen, die den Zusammenhalt der Sammlungen sicherten, festgeschrieben. Nach 1945 sind durch Fachwissenschaftler die einzelnen Sammlungsbereiche bearbeitet worden und die damalige Direktorin war Museumspflegerin für ganz Thüringen. Seit dieser Zeit ist eine kontinuierliche museale Arbeit gewährleistet. Am 23. August 1950 erfolgte die Gründung des Museumsverbundes »Staatliche Museen Heidecksburg«, der das Schlossmuseum, das Heimatmuseum – hervorgegangen aus der städtischen Altertumssammlung – und das Naturhistorische Museum organisatorisch vereinte. Hinzu kamen in den folgenden Jahren das »Volkskundemuseum Thüringer Bauernhäuser«, der Kaisersaal in Schwarzburg, das Friedrich-Fröbel-Museum in Bad Blankenburg und das Museum zur Kloster-, Forst- und Jagdgeschichte in Paulinzella. Die Auflösung des Landes Thüringen im Jahre 1952 zog es nach sich, dass die Sammlungsbestände der Heidecksburg dem damaligen Kreis Rudolstadt zugeordnet wurden. Nach 1989 verfolgte der Landkreis Rudolstadt, seit 1994 der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, eine Museumspolitik, die auch vom Land institutionell gefördert wird. Diese Einrichtungen gehören heute zum Museumsverbund »Thüringer Landesmuseum Heidecksburg«.
Aufgaben des Museums
Das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg versteht sich entsprechend der Definition des Internationalen Museumsrates ICOM als eine nicht gewinnorientierte ständige Einrichtung im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die der Öffentlichkeit zugängig ist und materielle Zeugnisse über den Menschen und seine Umwelt erwirbt, bewahrt, erforscht, bekanntmacht und ausstellt. Das Residenzschloss Heidecksburg gehört zu den größten und besucherstärksten Museen Thüringens. Entsprechend seiner historisch gewachsenen Sammlungsstruktur konzentriert sich die fachwissenschaftliche Arbeit auf die vielfältigen Facetten der Residenzkultur am Hof der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt. Das Museum wird vom Landkreis Saalfeld-Rudolstadt finanziert und ist Mitglied im Museumsverband Thüringen e.V.