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Die Regenten Schwarzburg-Rudolstadts

Aus Grafen werden Fürsten

Die bis 1918 in Rudolstadt residierenden Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt waren politisch und wirtschaftlich wenig bedeutsam. Jedoch vermochten sie ihr seit dem 16. Jahrhundert nahezu unverändert gebliebenes kleinstaatliches Gebilde durch alle politischen und militärischen Wirren der Jahrhunderte bis in das 20. Jahrhundert hinein zu behaupten. Besonderen Stellenwert für das Fürstenhaus hatte dabei die Tatsache, dass ihre Dynastie sich bis in das 8. Jahrhundert zurückverfolgen lässt und 1349 für wenige Monate mit Günther XXI. ein Schwarzburger den deutschen Königsthron bestieg.

1571 wählte Graf Albrecht VII. von Schwarzburg Rudolstadt zu seiner Residenz. Die Heidecksburg wurde zum ständigen Wohnsitz der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt.

Die folgenden Kurzbeiträge zu den einzelnen Regenten sind auszughaft den hauseigenen Publikationen zu den Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt entnommen. Näheres zu diesen beiden Veröffentlichungen, die die Langfassungen der Regententexte, aufbauend auf intensiver Forschung, enthalten, finden Sie hier.

Albrecht war der zweitjüngste Sohn des Grafen Günther XL. von Schwarzburg und seiner Gemahlin Elisabeth, einer geborenen Gräfin von Isenburg und Büdingen, und verlebte seine Kindheit vor allem im Schloss Sondershausen. Ihm war ein Lehrer zugeteilt worden, der sich dort um seine Ausbildung kümmern sollte, sodass die Grundlagen für seine späteren Studien gelegt waren. Im Alter von 15 Jahren verlor Albrecht seinen Vater, der noch am Abend in geselliger Runde gegessen hatte und später auf seinem Zimmer von einem Schlaganfall getroffen wurde. Da Albrecht und sein Bruder Wilhelm noch unmündig waren, übernahmen die Brüder Günther XLI. und Johann Günther 1552 gemeinschaftlich die Herrschaft der Grafschaft Schwarzburg. Albrechts Mutter erhielt im Schloss Sondershausen ihren Witwensitz.
Nach ihrem Besuch der Straßburger Augustinerschule studierten die Brüder Albrecht und Wilhelm an den Universitäten in Erfurt, Jena und Löwen. 1555 brachen sie nach Italien auf, um ihre Ausbildung in Padua zu vertiefen. Eine Reihe von Büchern, die sich bis heute im Bestand der Historischen Bibliothek der Stadt Rudolstadt erhalten haben, sind möglicherweise von Albrecht während seiner Studienzeit in Italien gekauft worden. Darunter befanden sich auch architekturtheoretische Schriften, in denen das Wissen über die antike Baukunst vermittelt wurde. Das wertvollste Zeugnis aus Albrechts Studienzeit in Italien ist ein von ihm angelegtes Stammbuch. 

Etwa zu Beginn des Jahres 1557 kehrten die beiden inzwischen volljährigen Brüder in ihre Heimat zurück. Da Graf Günther XLI. und Graf Johann Günther die Regentschaft vormundschaftlich übernommen hatten, mussten Albrecht und Wilhelm nun angemessen an der Herrschaft beteiligt werden. Dies geschah zunächst durch eine genaue Aufteilung der Einkünfte und der Beteiligung an der Herrschaftsausübung. Mit den weiteren Förderungen der jungen Grafen wurde jedoch ein Prozess angestoßen, der schließlich in der Teilung der schwarzburgischen Grafschaft mündete. Ab 1571 regierten Albrecht VII. und Günther XLI. die Oberherrschaft und die Grafen Johann Günther und Wilhelm die Unterherrschaft. Zwischen Günther XLI. und Albrecht VII. erfolgte anschließend eine weitere Teilung der Oberherrschaft, da die gemeinsame Regierung problematisch geworden war. Während Günther XLI. Schloß Neideck als seine Residenz in Arnstadt nutzte, stand für Albrechts Hoflager das Rudolstädter Schloß zur Verfügung. Da dieses aber stark überholungsbedürftig war, begann er sogleich mit notwendigen Umbauarbeiten. Die Planung übernahm dabei der Baumeister Georg Robin, später Christoph Junghans und Nikol Schleizer. Für die Bauarbeiten enstand 1573 eine völlig neue Situation, denn ein Brand vernichtete große Teile der bestehenden Wohnflügel des Schlosses. Daraufhin ließ Abrecht VII., den Vorgängerbau nutzend, eine dreiflügelige Schlossanlage errichten. Außerdem brachte er seine Aufmerksamkeit dem Ausbau der Residenzstadt Rudolstadt entgegen. Er setzte den Neubau der St.-Andreas-Kirche um und plante den Bau eines Gymnasiums, das jedoch erst durch seinen Sohn ausgeführt wurde.
Zur Frau nahm Albrecht VII. Juliane von Nassau-Dillenburg, eine Schwester von Wilhelm von Oranien, die, streng im lutherischen Glauben erzogen, das Leben am Rudolstädter Hof prägte. Es war ein harter Schicksalsschlag für Albrecht VII., als seine Frau 1588 im Kindbett verstarb. Sie hatte ihm zehn Kinder geboren, drei Söhne und sieben Töchter. Dennoch heiratete er dreieinhalb Jahre später erneut. Diesmal nahm er Elisabeth, eine geborene Gräfin von Leiningen-Westerburg, zu seiner Frau.

Im ausgehenden 16. Jahrhundert musste sich Albrecht VII. mit einer weiteren schwarzburgischen Gebietsteilung auseinandersetzen. Seinen Bruder Günther XLI. hatte er überlebt und die beiden anderen Brüder verstarben kinderlos, sodass er sich mit den Söhnen Johann Günthers einigen musste. Im Ergebnis des 1599 in Stadtilm geschlossenen Vertrages bildeten sich die Grafschaften Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen heraus.

Albrecht VII. verstarb am 10. April 1605. Er schuf jene geistig-kulturellen Grundlagen, die im 17. und 18. Jahrhundert in Schwarzburg-Rudolstadt schließlich zum Tragen kommen sollten.

Karl Günther war der erstgeborene Sohn des Grafen Albrecht VII. von Schwarzburg-Rudolstadt und seiner Frau Juliane, geb. Gräfin von Nassau-Dillenburg. Seine Studien nahm er 1593 in Jena auf, nachfolgend verschlug es ihn 1597 nach Frankenhausen, bevor er im gleichen Jahr noch für weitere Studien nach Leipzig ging. Schließlich verschlug es ihn, wie es bereits vor seiner Abreise aus Rudolstadt festgelegt wurde, nach Straßburg, wo für Karl Günther ein neuer Lebensabschnitt begann. Eine Reise nach Frankreich konnte er nicht wie geplant antreten und kehrte 1599 nach Rudolstadt zurück. Im Auftrag seines Vaters hielt er sich in verschiedenen Ämtern auf, um Wirtschaft und Verwaltung kennenzulernen. 
Bereits zusammen mit seinem Vater Albrecht VII., der 1605 starb, ließ Karl Günther das Schloss in Rudolstadt seit den 70er Jahren des 16. Jahrhunderts zu einem Residenzschloss umbauen. Zudem ließ er unterhalb des neuen Stalles, auf der Mittleren Terrasse, eine Reitschule erbauen, die im Sommer 1611 fertiggestellt werden konnte. Karl Günther heiratete Anna Sophie von Anhalt, die sich nach ihrem Einzug in Rudolstadt alsbald der Umgestaltung des Schlossgartens annahm. 1615 erwarb der Graf das Gut Cumbach, aus dem er einen Lustgarten mit zugehörigem Lusthaus machte. Die Anlage entwickelte sich später zu einer Orangerie. Ein Auftrag Karl Günthers an Albrecht Günther 1620, sich nach guten Stuten umzusehen, deutet darauf hin, das um diese Zeit möglicherweise in Cumbach bereits ein eigenes Gestüt eingerichtet werden sollte.
Graf Karl Günther starb, nachdem auch seine Ehe kinderlos geblieben war, am 24. September 1630.

Albrecht Günther wurde als sechstes Kind und dritter Sohn des Grafen Albrecht VII. von Schwarzburg Rudolstadt geboren und verbrachte seine ersten Lebensjahre am Hof in Rudolstadt. Nach dem Tod der Mutter gab Albrecht Günthers Vater seine zehn Kinder in die Pflege seiner Schwägerin Gräfin Katharina von Schwarzburg nach Arnstadt. 1598 wurden die beiden Grafensöhne Albrecht Günther und Ludwig Günther auf die Universität nach Jena entsandt. Nachdem sie hier zwei Jahre studierten, beschloss man, sie auf Bildunsgreise zu schicken, die sie über Arnstadt, Eisenach, Marksuhl, Fulda, Hanau, Oppenheim, Worms, Speyer und Landau nach Straßburg führte. Nach anderthalbjährigem Aufenthalt in Straßburg, wurde 1602 die Weiterreise nach Paris angetreten. Neben der Ausbildung in der Reitkunst, der französischen Sprache und dem Fechtunterricht hatten die beiden jungen Grafen ein umfangreiches Besichtigungsprogramm zu absolvieren. 1603 führte die Reise über Le Havre, Amiens und Orléans nach Blois; von dort nach Tours, La Rochelle und Bordeaux. Im Oktober 1603 folgten die Brüder der Anordnung des Vaters, die Rückreise nach Deutschland anzutreten. Die Gesundheit Albrechts VII. von Schwarzburg-Rudolstadt war angegriffen, woraufhin er 1605 verstarb. Aufgrund der Volljährigkeit aller drei Söhne, hätten sie gemeinsam die Regierung antreten können. Dies übernahm jedoch zunächst nur der älteste Sohn, Karl Günther. Folglich verschlug es Albrecht Günther erneut nach Frankreich, wo er sich für längere Zeit niederließ.
1612 befand sich Graf Albrecht Günther wieder in Rudolstadt und es kam zu einer gütlichen Teilung zwischen den Brüdern. Die Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt wurde in drei Teile aufgeteilt, einen Rudolstädter, einen Frankenhäuser und einen Ilmischen Teil. In diesem Teilungsvertrag erhielt Karl Günther Rudolstadt, Ludwig Günther Frankenhausen und Albrecht Günther Stadtilm. 1624 tauschten Albrecht Günther und Ludwig Günther ihre Residenzen und Albrecht Günther verschlug es nach Frankenhausen. Nach dem Tod Karl Günthers fanden erneute Teilungsverhandlungen statt, in deren Ergebnis Albrecht Günther Rudolstadt zugesprochen bekam. Die Heidecksburg wurde zu seinem neuen Wohnsitz, allerdings nur für drei Jahre. Sein von Reisen und Umzügen geprägtes Leben sollte letzendlich auch auf einer Reise sein Ende finden. 1634 starb er auf dem Rückweg von Frankenhausen in Erfurt, vermutlich an den Folgen eines Schlaganfalls.

Gräfin Juliane, geb. von Nassau Dillenburg, brachte Ludwig Günther als fünftes Kind zur Welt. Nach ihrem Tod infolge der Geburt ihres zehnten Kindes lebte er zeitweise bei seiner Tante in Arnstadt. Seine Erziehung war eng mit der seines etwas jüngeren Bruders Albrecht Günther gekoppelt. Die Brüder studierten in Jena und traten danach eine Bildungsreise nach Straßburg an, bevor es schließlich nach Frankreich weiterging. Anfang Januar 1604 kehrten sie nach Rudolstadt zurück, wo sich Ludwig Günther auch in den folgenden Monaten vornehmlich aufhielt und seinen Bruder Karl Günther ablöste, der dem kranken Vater Albrecht VII. bis dahin in den Verwaltungsgeschäften zur Seite stand. Nach dessen Tod 1605 standen alle drei der Brüder in der Regierungsverantwortung. Daraufhin schlossen sie einen Vertrag, der die Administration der Grafschaft alleinig auf Karl Günther übertrug. Dies ermöglichte Ludwig Günther und seinem Bruder Albrecht eine neuerliche Freiheit zur Durchführung von Reisen, die den Hof aber nicht unerhebliche Summen kosten sollten und für die Karl Günther Mühe hatte, sie aufzubringen.
Nach einer langen Zeit der Abwesenheit kehrte Ludwig Günther 1610 wieder nach Rudolstadt zurück. Eine Temporalteilung gliederte die Grafschaft in einen Rudolstädter, einen Frankenhäuser und einen Ilmischen Teil, durch welchen Ludwig Günther folglich in Frankenhausen residierte. Die nächste Zeit verlief ohne bemerkenswerte Ereignisse, wobei neuerliche Teilungen Veränderungen zwischen den Brüdern brachten und schließlich dazu führten, dass Ludwig Günther und Albrecht Günther ihre Residenzen tauschten und ersterer seine Hofhaltung nach Stadtilm verlegte. 
1630 wurde durch den Tod Karl Günthers in Rudolstadt eine Teilung der von ihm verwalteten Ämter notwendig. Ludwig Günther übernahm das Amt Blankenburg, Kranichfeld und Kelbra. Erst nach dem Tod Albrecht Günthers 1634 endete für die Grafschaft eine etwa 30 Jahre andauernde, von Teilungen bestimmte Zeit. Ludwig Günthers Brüder hatten keine Nachkommen hinterlassen und auch er selbst war ohne Familie, sodass der Linie Schwarzburg-Rudolstadt das Erlöschen drohte. Dies änderte sich jedoch, als 1637 Aemilie Antonie von Oldenburg-Delmenhorst am Hofe weilte. Sie heirateten 1638 und zeugten in den folgenden Jahren vier Töchter und einen Sohn.
Nach längerer Krankheit starb der Graf 1646 und seine Frau Aemilie Antonie übernahm die vormundschaftliche Regierung für den noch zu jungen Sohn.

Die erst 32-jährige Gräfin Aemilie Antonie von Schwarzburg-Rudolstadt, geb. von Oldenburg-Delmenhorst, folgte 1646 ihrem verstorbenen, 33 Jahre älteren Ehemann Ludwig Günther I. von Schwarzburg-Rudolstadt, vormundschaftlich für ihren Sohn Albert Anton, in der Regierung der Grafschaft bis zu dessen Volljährigkeit 1662. Ihre Regentschaft stand unter den schwierigsten Bedingungen und dauerte länger, als die der meisten Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt. Ihre Kinder erhielten unter ihrer Fürsorge und Aufsicht eine für die damalige Zeit solide Erziehung sowie wissenschaftliche Bildung. Ihre Handlungen waren stets sehr exakt, was sie anwies, kontrollierte sie auch.
Um die Not des Landes in den herrschenden Zeiten des 30-jährigen Krieges abzumildern, erwirkte Aemilie Antonie für die Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt einen Schutzbrief bei dem Römischen Kaiser Ferdinand III., indem sie das hohe Ansehen ihres verstorbenen Mannes am kaiserlichen Hofe geschickt nutzte. Sie war zudem bemüht, die Not der Menschen durch geschicktes Regieren und sparsames Wirtschaften zu lindern. Stets hielt sie auch wirtschaftliche Kontakte zur Herrschaft Delmenhorst. Die Grafschaft erholte sich sehr langsam. Trotz der angespannten finanziellen Lage wurde auf der Heidecksburg gebaut, etwa das neue Lusthaus im Schlossgarten. Auf der Schwarzburg dagegen herrschte weitestgehend Bauruhe. Dem Schloss Leutenberg, ihren zukünftigen Witwensitz, galt ihre volle Aufmerksamkeit.
Aemilie Antonie förderte das Bildungswesen in der Grafschaft und bestellte den Jenenser Magister Johann Nikolaus Stender zum Rektor der Rudolstädter Landesschule, sodass diese bald über die Grenzen Schwarzburg-Rudolstadts hinaus bekannt wurde. In ihrem Witwensitz betrieb die Gräfin mit ihren Töchtern und unter Beratung des Hofmedikus eine Apotheke mit Laboratorium und Materiallager, um den Menschen in einer schweren Zeit der Entbehrungen und Krankheiten helfen zu können. Aus dieser Zeit haben sich in der Historischen Bibliothek Rudolstadt und dem Thüringischen Staatsarchiv Rudolstadt handgeschriebene Bücher der Frauen mit Arzneirezepten überliefert. Sie tat außerdem viel für die Kirchen des Landes. Sie starb im Alter von 56 Jahren im Jahre 1670.

Albert Anton von Schwarzburg-Rudolstadt kam inmitten des 30-jährigen Krieges als einziger Sohn von Ludwig Günther I. von Schwarzburg-Rudolstadt und Aemilie Antonie, geb. von Oldenburg-Delmenhorst, 1641 auf die Welt. Da sein Vater, der regierende Graf, starb, als er noch unmündig war, übernahm seine Mutter die vormundschaftliche Regierung. Als alleiniger Erbfolger stand Albert Anton unter ständiger Beaufsichtigung und genoss vielfältigen Unterricht. Mit 17 entsandte man ihn auf Bildungsreise in verschiedene Orte Deutschlands. Ein Universitätsstudium erschien zu risikoreich in Anbetracht etwa von Krankheiten und Kriegsunruhen. Bevor seine Reise begann, wurden ausführliche Gutachten eingeholt über die Zustände in den zu bereisenden deutschen Ländern, ebenso wie über Orte, in denen die Pocken, Masern, die Ruhr oder die Pest aufgetreten waren. Albert Anton bereiste schließlich die Städte Gotha, Eisenach, Marburg, Gießen, Hanau, Mainz, Darmstadt, Worms, Speyer, Heidelberg, Nürnberg und Bamberg. Außerdem nahm er an der Kaiserkrönung Leopolds I. in Frankfurt teil.
Schließlich begann er eine Kavalierstour 1659, beaufsichtigt von Hofmeister Biesenrod, bis in die Niederlande. Er verbrachte auch einige Wochen am Hofe seines Cousins, Graf Anton Günther von Oldenburg, wo er das Gestüt besichtigte und den Aufbau des Hofes studierte. Ende des Jahres kehrte er nach Rudolstadt zurück, zur Freude seiner Mutter und Schwestern, die anlässlich seiner Unversehrtheit den Armen der Stadt etwas Geld zukommen ließen.
Mit Albert Antons Volljährigkeit mit 21 Jahren endete 1662 die vormundschaftliche Regierung seiner Mutter Aemilie Antonie und er trat seine Regierungsgeschäfte an. Die Wirtschaft des Landes versuchte er durch die Einführung des Kameralismus zu fördern. Priviliegien wurden bestätigt und die Errichtung gewerblicher Unternehmen unterstützt. Gleichzeitig begann der Wiederaufbau und die Ausweitung des Bergbaus, dessen Erlös jährlich anstieg. Weitere Einkünfte lieferte der Holzverkauf, der aufgrund des reichen Waldbestandes zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen in Schwarzburg-Rudolstadt gehörte.
Die Jagd zählte zu Albert Antons favorisierten Vergnügungen, wobei das Jagdschloss Paulinzella und Schwarzburg u.a. als Aufenthalte dienten. Die Schwarzburg, als Stammschloss der Schwarzburger, erfuhr unter Albert Anton bis 1683 einen Neu- und Umbau. Die Innenräume wurden im Stile des Barock verändert und die Schloßkirche wurde umgestaltet. Die Freude darüber währte jedoch nicht lange, denn 1695 fielen die Innenräume der Kirche einem Brand zum Opfer.
Mit der Politik Albert Antons stabilisierte sich die Wirtschaft des Landes allmählich. Das Schul- und Bildungswesen verbesserte sich. Der Wiederaufbau kriegsbedingt zerstörter Kirchen gab den Menschen wieder Halt. Die Bevölkerungszahl wuchs.
Zur Frau nahm der Graf seine Cousine Aemilie Juliane von Barby-Mühlingen, die nach dem Tod ihrer Eltern gemeinsam mit ihm am Rudolstädter Hof aufwuchs. Ihre Hochzeit fand 1665 im Großen Saal der Heidecksburg statt. Am 15. Oktober 1667 wurde dem Grafenpaar ein Sohn geschenkt, der auf den Namen Ludwig Friedrich getauft wurde. Ihr Glück wuchs mit der Geburt ihrer Tochter Albertine Antonie, die jedoch nur wenige Tage lebte und großen Schmerz zurückließ. Weitere Kinder waren Albert Anton und Aemilie Juliane nicht vergönnt und die Trauer um ihre Tochter saß über Jahrzehnte tief. Ludwig Friedrich war dennoch ihr ganzes Glück und genoß vielfältige Fürsorge. Seine Kinder brachten später Abwechslung in den Alltag der Grafen und er nahm Einfluss auf das Leben am Hofe, indem er seine Eindrücke seiner Kavalierstour nach Frankreich übertrug.
1706 starb Albert Antons geliebte Frau, die in der Stadtkirche beigesetzt wurde. Nun verschlechterte sich auch die Konstitution des Grafen, bis er 1707 selbst einen Schlaganfall erlitt. Er erholte sich zwar, hatte jedoch mit Sprachstörungen und Lähmungen zu kämpfen. Infolgedessen übernahm sein Sohn Ludwig Friedrich im gleichen Jahr die Regierung Schwarzburg-Rudolstadts. 45 Jahre hatte Albert Anton die Grafschaft regiert.

Als am 15. Oktober 1667 im Residenzschloss dem Grafenpaar Albert Anton und Aemilie Juliane von Schwarzburg-Rudolstadt ein Sohn geboren wurde, erhielt er am Tag darauf in der Taufe den Namen Ludwig Friedrich. 1687 beginnt der junge Erbgraf seine Bildungsreise nach Frankreich. Nach längerem Warten gelingt es ihm, in Versailles dem französischen König Ludwig XIV. seine Aufwartung zu machen. 1688 trifft Ludwig Friedrich, der auf seiner Reise die wichtigsten Herrscher der europäischen Welt kennenlernte, wieder in Rudolstadt ein und muss sich an die kleine Welt der schwarzburgischen Grafschaft erst wieder gewöhnen.

Die in Paris geknüpfte Verbindung zum Gothaer Herzog führte am 15. Oktober 1691 zur Hochzeit mit dessen ältester Tochter, Herzogin Anna Sophie. Aus dieser Verbindung gingen 13 Kinder, davon vier Söhne, hervor.

Der Tod der Gräfin Aemilie Juliane 1706 markierte den Generationswechsel in der schwarzburgischen Grafschaft. Albert Anton überließ Ludwig Friedrich bis zu seinem Tode 1710 die Regierungsgeschäfte. Noch zu Lebzeiten Albert Antons werden Graf Ludwig Friedrich und seine Nachkommen durch ein kaiserliches Diplom in den Reichsfürstenstand erhoben, was die bisherige Grafschaft zu einem Fürstentum machte. In der Euphorie, die den neuen Reichsfürsten erfasste, entwickelte er den Plan, die Hauptstadt Rudolstadt mit Hofstaat und Behörden zu verlassen und in Schwarzburg zu residieren, das folglich ausgebaut und zur Stadt erhoben werden sollte. Sein Vorbild, Ludwig XIV., hatte Paris verlassen, um aus Versailles zu regieren. Doch Rudolstadt blieb die schwarzburgische Hauptstadt.

Ludwig Friedrich leitete zahlreiche Maßnahmen ein, um das Land zu modernisieren. Neben einer Behördenreform begann er mit baulichen Maßnahmen in Rudolstadt und Schwarzburg. Die Absicht Schwarzburg zur Residenz zu entwickeln, wird am Bau der Schloßkirche deutlich, die auch ein Erbbegräbnis der Fürstenfamilie aufnahm. Der Bau des Kaisersaals und des barocken Schlossgartens sollte das Schwarzburger Schloss wohnlicher machen. In Rudolstadt kam es zum Bau einer Glockengießerei und zur Erweiterung der Neustadt. In der Heidecksburg wurden die Wohnräume im Südflügel modernisiert und das Spiegelkabinett eingerichtet sowie die Gartenterrassen neu gestaltet.

Fürst Ludwig Friedrich starb am 24. Juni 1718 im Alter von 51 Jahren.

Als Sohn von Erbprinz Ludwig Friedrich von Schwarzburg-Rudolstadt und seiner Frau Anna Sophie wurde Friedrich Anton am 14. August 1692 geboren. Seine Taufe, die er am gleichen Tag erhielt, konnten seine Großeltern Graf Albert Anton und Gräfin Aemilie Juliane bezeugen. Für seine Erziehung betrieben sie größten Aufwand und bedachten ihn mit viel Zuneigung. Er lernte unermüdlich die verschiedensten Fächer ebenso wie Fechten, Reiten oder Tanzen. Er entdeckte die Dichtkunst für sich.
Seine erste größere Reise trat er 1711 nach Frankfurt am Main, Würzburg und Nürnberg an. 1715 bis 1716 war Friedrich Anton als »Baron von Heideck« in Arnstadt, Gotha, Eisenach und nochmals Frankfurt unterwegs, bis es schließlich bis Rotterdam, Antwerpen, Paris, Heidelberg, Würzburg, München, Wien und Prag weiterging. Als er 1716 zur Heidecksburg zurückkehrte, wurde er sofort in die Regierungsgeschäfte mit eingebunden. Als Ludwig Friedrich 1718 starb, musste Friedrich Anton mit seinen 26 Jahren die volle Last der Regierung tragen. Dies war nicht leicht, da eben diese Zeit sowohl außen- als auch innenpolitisch sehr bewegt war. Gerade in der Anfangszeit seiner Regierung delegierte er wichtige Entscheidungen vertrauensvoll an seinen Kanzler Georg Ulrich von Beulwitz.
Friedrich Anton von Schwarzburg-Rudolstadt ehelichte Sophie Wilhelmine von Sachsen-Saalfeld, die ihm 1721 einen gesunden Sohn schenkte, den späteren Fürsten Johann Friedrich. Die zweitgeborene Tochter verstarb nach gerade einmal drei Monaten. 1724 erblickte Sophie Albertine das Licht der Welt. Zu tiefem Schmerz Friedrich Antons erkrankte seine Frau 1727 und verstarb nach wenigen Tagen. In dieser Zeit verfasste der Fürst viele religiöse Texte und Gedichte. Nach einem Trauerjahr verheiratete er sich erneut, diesmal mit Christine Sophie von Ostfriesland.
Sorgen bereiteten ihm die verheerenden Feuer auf der Schwarzburg 1726 und das Großfeuer auf der Rudolstädter Heidecksburg 1735. Dabei wurde der größte Teil der Gebäude des Schlosses, darunter auch der Turm, zerstört. Die dadurch notwendigen Baumaßnahmen beanspruchten die Kassen für viele Jahre. Friedrich Anton beschloss den Wiederaufbau des Rudolstädter Schlosses. Zusammen mit seinem Sohn Johann Friedrich beauftragte er schließlich den Weimarer Baumeister und Künstler Gottfried Heinrich Krohne. Mit dem neuen Schlossturm und dem Westflügel ließ Friedrich Anton die Heidecksburg zu einem der bedeutendsten Barockschlösser Deutschlands werden.
In Friedrich Antons Regierungszeit fällt u.a. auch die Entstehung einer Fayencemanufaktur in Rudolstadt, die erstmalige Ausrichtung des Vogelschießens, die Grundsteinlegung für das Stadtschloss sowie der Bau eines Dammes entlang der Saale.
Dennoch litt der Fürst in den Jahren seiner Regentschaft sowohl körperlich als auch seelisch, was aus seiner Krankenakte aus dem Jahre 1741 hervorging. Ein ungesunder Lebenswandel, Bluthochdruck und ein chronisches Asthma plagten ihn. 1744 starb er schließlich.

Johann Friedrich gehörte zu den Regenten des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt, die das geistige Leben am Hofe und im Lande, das Kirchen- und Schulwesen, Wissenschaft und Kunst sowie die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltug beeinflusst haben. 
1727, sechs Jahre nach seiner Geburt, verstarb die Mutter, Sophie Wilhelmine von Schwarzburg, geborene Prinzessin von Sachsen-Saalfeld. Dieses Ereignis überschattete seine Kindheit, da er nunmehr auf seine Erzieher angewiesen war. Von seinem 17. bis 21. Lebensjahr befand sich der junge Prinz auf Bildunsgreise in verschiedenen Ländern und lernte bedeutende Zentren der Wissenschaft und des Hoflebens kennen. Dies wurde zu einem prägenden Erlebnis, das sich auf die Grundpositionen sowie Art und Weise späteren Regierens auswirkte.
Nach dem unerwarteten Tod seines Vaters Friedrich Anton übernahm Johann Friedrich 1744 im Alter von 23 Jahren die Regierung. Er bemühte sich zunächst, die Arbeiten an der Heidecksburg voranzubringen und für den Innenausbau Kunsthandwerker und bildende Künstler zu gewinnen. Die ernormen Kosten, die der Bau zusätzlich zu dem ohnehin übersteigerten finanziellen Aufwand für die Hofhaltung verursachte, zwang die fürstliche Regierung geradezu, alle natürlichen Ressourcen des Landes zu nutzen sowie Handel und Gewerbe zu fördern.
Johann Friedrich galt über die Grenzen des Fürstentums hinaus als ein der Kunst und Wissenschaft besonders aufgeschlossener Landesherr. Davon zeugen sein reger Briefwechsel mit Gelehrten und deren Besuche der Residenz, wobei vor allem Professoren der im benachbarten Herzogtum Sachsen-Weimar gelegenen Universität Jena besonders gern gesehene Gäste der Hofgesellschaft waren. Auch zur Universität im kursächsischen Leipzig bestanden enge Verbindungen.
Am 10. Juli 1767 verstarb Johann Friedrich unerwartet. Die spätere Sektion zeigte, dass ein Schlaganfall diesen schnellen Tod verursacht hatte.
 

Ludwig Günther wurde 1708 als 13. Kind des Fürstenpaares Ludwig Friedrich I. von Schwarzburg-Rudolstadt und Anna Sophie geboren. In seinem 10. Lebensjahr verstarb sein Vater und mit 14 Jahren sandte seine Mutter ihn für Studien nach Utrecht, da ihm in Rudolstadt nicht die nötigen Lehrer zur Verfügung standen. Dabei berief sich Anna Sophie auf das Testament ihres Mannes, das genaue Anweisungen über die Ausbildung Ludwig Günthers enthielt. Der Rudolstädter Hof beabsichtigte letztlich – über Kontakte zu wichtigen europäischen Fürstenhöfen – Ludwig Günther den Weg für eine Laufbahn im Staatsdienst oder beim Militär zu ebnen, da eine Regentschaft aufgrund der Primogenitur nicht in Frage kam. Für fast zehn Jahre verließ er Rudolstadt. Neben Utrecht hielt er sich in Genf und in Italien auf, letzteres vor allem aufgrund immer häufiger auftretender gesundheitlicher Probleme. Diese Reise sollte jedoch sein weiteres Leben prägen, da der Prinz in Italien mit der Kunst der Antike, der Renaissance und des Barock zu einer Zeit vertraut wurde, in welcher der Rudoltädter Hof noch vom Pietismus beeinflusst war. Anhand seines Reisejournals lässt sich gut nachvollziehen, dass er mit Werken bedeutender Künstler wie Michelangelo, Raphael und Caravaggio sowie mit Mäzenen in Berührung kam. Er ließ außerdem keine Sammlung, keine Raritätenkammer und kein Zeughaus in seiner Betrachtung aus. Sein Interesse galt den Zeugnissen der Antike, er bestieg den Vesus, besuchte Heilbäder, Grotten, Schwefel- und Alaunquellen.
1725 fasste Ludwig Günther den Entschluss, dem österreichischem Kaiser in Italien zu dienen. Es fanden Gespräche über eine Obristenstelle im Langletischen Regiment unter General Daxelhofer statt. Im Februar 1726 trat er die Stelle in Mailand an. Nur zweimal reiste der Prinz zwischen 1722 und 1731 nach Rudolstadt. 1731 reichte er überraschend sein Abschiedsgesuch ein, da er unter einem zunehmenden Hörverlust auf dem rechten Ohr litt, was für seine militärische Laufbahn hinderlich war.
1733 heiratere Ludwig Günther Sophie Henriette von Reuß zu Plauen-Untergreiz und zog mit ihr in die Heidecksburg. So konnte er den Bau am Schönfeldschen Hof besser verfolgen, wo er das alte Gutsgebäude abreißen ließ und auf den Grundmauern den Bau der nach ihm benannten Ludwigsburg in Rudolstadt veranlasste. 1742 zog er mit seiner Familie schließlich in sein Stadtpalais.
Während auf der Heidecksburg regiert wurde, verbrachte Ludwig Günther die nächsten 25 Jahre mit seiner Familie relativ sorglos. Er war ein Pferdenarr und sein Tagesablauf war gefüllt von Gemälden und Zeichnungen von Pferden, die er selbst anfertigte. Das Pferdezimmer auf Schloss Schwarzburg zeigte 246 seiner Ölbilder, von denen sich heute nur einige wenige erhalten haben und im Südflügel der Heidecksburg ausgestellt werden. Ebenso befinden sich in der Schlossbibliothek bis heute von ihm angefertigte Pferdestammbäume aus dem fürstlichen Gestüt samt aquarellierter Zeichnungen. Neben der Malerei füllte Ludwig Günther seine Zeit mit seiner ausgeprägten Sammelleidenschaft – z.B. von Kupferstichen, Gemälden, Abgüsse antiker und zeitgenössischer Plastiken, Büchern und Naturalien.
Mit dem unerwarteten schnellen Tod des Fürsten Johann Friedrich von Schwarzburg-Rudolstadt 1767 war die Bestürzung Ludwig Günthers groß, denn nun musste er, mangels männlicher Erben Johann Friedrichs, die Herrschaft übernehmen. Die anfallenden Regierungsgeschäfte interessierten ihn jedoch kaum und er ließ seinen Kanzlern freie Hand. Besonderen Wert legte er jedoch auf die Förderung von Handwerk und Handel. Die wesentlichen Arbeiten am Rudolstädter Schlossneubau fanden unter Ludwig Günther II. ihren Abschluss.
1778 beschloß der Fürst die großzügige Neueinrichtung einer Bibliothek im Obergeschoß des Nord-/Westflügels und vermehrte seine Büchersammlung weiter. Bis 1773 war sie bereits auf ca. 10.000 Bände angewachsen. Jeden Montag wurde die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
In seinen letzten Lebensjahren zog sich der Fürst aufgrund gesundheitlicher Probleme immer mehr zurück und verstarb mit 81 Jahren 1790 als ältester regierender Fürst Deutschlands.

Friedrich Karl von Schwarzburg-Rudolstadt wurde 1736 im Residenzschloss Heidecksburg als Sohn von Ludwig Günther von Schwarzburg Rudolstadt und Sophie Henriette geboren und genoss folglich eine christliche Erziehung und Bildung. Im Alter von fünf Jahren zog er mit seinen Eltern in das Stadtschloss Ludwigsburg, wo er bis 1767 wohnte und sich der Malerei, Musik und Poesie widmete. Zwei Schlüsselerlebnisse regten in ihm früh die Leidenschaft für Naturgeschichte – ein Besuch eines Naturalienkabinettes in Greiz sowie die Ansicht von Mineralien und versteinerten Hölzern in Coburg.
1755 entschied sich der Hof, Friedrich Karl auf Bildungsreise nach Frankreich zu senden. Neben intensiven Sprachstudien widmete er sich dort der Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft. Im September 1756 trat er die Heimreise über Holland an, wo er ebenfalls einige Naturalienkabinette besah, und kehrte am 11. November 1756 nach Rudolstadt zurück.
Am 26. März 1757 traf ihn das Unglück, von einem Pferd abgeworfen und noch weiter geschleift zu werden, was zu erheblichen Verletzungen führte. Die nächsten acht Jahre musste er sich davon kurieren und Wochen und Monate das Bett hüten. In seiner Genesung besuchte ihn der Geologe, Physikus und spätere Hofmedikus Georg Christian Füchsel, der ihm die langen Stunden durch Lehren der Geowissenschaften füllte und seine kleine Sammlung von Erz- und Gesteinsstufen ordnete. Diese Zeit benannte Friedrich Karl später in seinen Memoiren als Gründungszeit seines eigenen Naturalienkabinettes. Von nun an sollte sich die Sammlung mit Exponaten aus allen drei Naturreichen rasch vergrößern. Um 1785 füllte sie bereits sieben mittelgroße Räume im Schloss Ludwigsburg und zeichnete sich vor allem durch ihre raritätenreiche Konchyliensammlung aus. Parallel entwickelte sich eine erlesene Bibliothek. 
Ein Naturforscher war Friedrich Karl nicht, aber durchaus ein kenntnisreicher Naturliebhaber, der seine Sammelleidenschaft sinnvoll zu verwirklichen wusste. Er gab erorme Mittel für sein Kabinett aus – bis 1790 immerhin 6.277 Taler. Außerdem beschäftige er sich experimentell mit Fragen der Elektrizität und der Chemie, führte meteorologische Beobachtungen durch und ließ im Fürstlichen Baumgarten einen botanischen Garten mit 300 krautigen Blütenpflanzen-Arten anlegen.
Vorausschauend hatte 1761 Fürst Johann Friedrich seinen Cousin Friedrich Karl veranlasst, an Sitzungen des Geheimen Ratskollegium teilzunhemen, um ihn mit den Regierungsgeschäften vertraut zu machen. 1757 war der regierende Fürst ohne männliche Nachkommen Witwer geworden und erwog keine zweite Heirat. So konnte der bereits 50-jährige Ludwig Günther, aber vor allem sein erstgeborener Sohn auf die Übernahme der Erbfolge gefasst sein. Als Johann Friedrich 1767 verstarb, rückte Friedrich Karl zum Erbprinzen auf.
1763 vermählte sich Friedrich Karl mit Friederike Sophie Auguste, ältester Tochter des regierenden Fürsten Johann Friedrich. Seinen Wohnsitz nahm das Paar folglich im Rudolstädter Residenzschloss und sechs Kinder folgten. In den 1770er Jahren kam es in Rudolstadt zu Pocken-Erkrankungen. Nach langem Abwägen bei Hofe entschloss man sich 1777, die Kinder des Erbprinzen vorsorglich mit dem Variolavirus zu infizieren – als frühes Beispiel einer aktiven Immunisierung.
1778 verstarb Friedrich Karls Gemahlin im Alter von 33 Jahren, was bei ihm tiefe Depressionen hervorrief und eine Kur nötig machte. 1780 heiratete er schließlich erneut, diesmal Auguste Louise Friederike, die älteste Tochter von Johann August von Sachsen-Gotha-Altenburg. Die Ehe blieb jedoch kinderlos.
1790 mit dem Tod Ludwig Günthers II. übernahm der Erbprinz schließlich die offizielle Regierung als Fürst und Landesherr. 29 Jahre hatte er zuvor unter zwei Fürsten im Geheimen Ratskollegium bereits den Staatsangelegenheiten gewidmet und Einfluss genommen. Bereits im Herbst 1792 erlitt er jedoch einen Schlaganfall, der ihn vollends zu geistiger Verwirrung und körperlicher Entkräftung führte, woraufhin er schließlich am 13. April 1793 im Residenzschloss verstarb.

Ludwig Friedrich war der erstgeborene Sohn des Erbprinzen Friedrich Karl von Schwarzburg-Rudolstadt. Einen Monat vor seiner Geburt übernahm sein Großvater Ludwig Günther nach dem unerwarteten Tod des Fürsten Johann Friedrich, der ohne männliche Nachkommen geblieben war, die Regierung. 
Nachhaltig geprägt wurde Prinz Ludwig Friedrich durch den Umgang mit den Familien von Stein, von Lengefeld und von Beulwitz. Die Steins verkehrten freundschaftlich und nachbarlich am Rudolstädter Fürstenhof. 1786 war Ludwig Friedrich erstmals Gast im Hause des Hofrates von Beulwitz, wo er dessen Schwiegermutter und deren zwei Töchter antraf. In den folgenden Jahren lernte der Prinz im Hause der Familie Beulwitz-Lengefeld viele interessante Menschen kennen. Am 29. Mai 1788 machte er die Bekanntschaft Friedrich Schillers und am 7. September im gleichen Jahr Johann Wolfgang von Goethes. Seit 1789 wohnte schließlich die seit 1775 verwitwete Louise von Lengefeld als Hofmeisterin der Töchter des Erbprinzen Friedrich Karl am Hofe und wurde zur Vertrauensperson der fürstlichen Kinder.
1789 fiel der Beschluss, die Prinzen Ludwig Friedrich und Karl Günther auf eine Bildungsreise zu entsenden, wozu Genf ausersehen wurde. Nachrichten vom Sturm der Bastille und der Französischen Revolution wurden zu einem permanenten Thema. Im November trafen die Prinzen auf Wilhelm von Humboldt. Schließlich traten sie im März 1790 die Rückreise an, auf deren Weg sie noch weitere interessante Persönlichkeiten treffen sollten, etwa August Wilhelm Iffland, Freiherr Adolf von Knigge, Matthias Claudius oder Friedrich Gottlieb Klopstock. In Berlin trafen sie erneut mit Wilhem von Humboldt zusammen und in Dresden verabredeten sie sich beim Konsistorialrat Christian Gottfried Körner, dem Freund Schillers.
Nach dem Tod Ludwig Günthers 1790 und dem Regierungsantritt von Ludwig Friedrichs Vater Friedrich Karl, beschäftigte sich der folgliche Erbprinz mit dem Gedanken, selbst einmal die Regierung übernehmen zu müssen. 1791 heiratete er die älteste Tochter des Landgrafen von Hessen-Homburg, Karoline Louise. Zum Zeitpunkt des Regierungsantritts Ludwig Friedrichs II. von Schwarzburg-Rudolstadt stand Deutschland im Zeichen der Französischen Revolution. Der junge Fürst überließ die Staatsverwaltung in den ersten Jahren seinen Beamten, da er das traditionelle Rollenverständnis eines Fürsten, das seine Vorgänger prägte, im Denken bereits überwunden hatte. Doch die Rolle des Kunstfreundes, so gern Ludwig Friedrich sie auch lebte, konnte die Politik auf Dauer nicht ersetzen. Eine Reform der Landesverwaltung und das Verhältnis zu Frankreich waren schließlich wichtige Themen der Zeit. 1796 leitete der Fürst Reformen ein. Außerdem begann er Ende der 1790er Jahre damit, Bauvorhaben in der Residenzstadt zu planen und nach seinen Möglichkeiten zu realisieren.
1804 mit der Ernennung Napoleons als Kaiser auf Lebenszeit fürchtete Ludwig Friedrich II. um die Existenz seines kleinen Landes und begab sich nach Mainz für eine Audienz beim Kaiser. 1805 wurde Napoleon zum bestimmenden Machthaber in Deutschland und mit der Niederlegung der Kaiserkrone durch Franz II. 1806 endete das alte deutsche Reich. Schwarzburg-Rudolstadt blieb in den kommenden Konflikten neutral, Rudolstadt wurde jedoch zum Nebenschauplatz des Krieges, als am 10. Oktober 1806 ein Gefecht bei Saalfeld ausgetragen wurde und Prinz Louis Ferdinand von Preußen dort tödlich verwundet wurde. Nach dem Sieg Napoleons bei Jena und Auerstädt wird Schwarzburg-Rudolstadt unter französische Zwangsverwaltung gestellt, die jedoch 1807 wieder aufgehoben wird. Folglich tritt das Fürstentum am 18. April 1807 dem Rheinbund bei, am gleichen Tag, an dem Ludwig Friedrich II. in seinem Testment seine Frau Karoline Louise zur Landesregentin bestimmt. Zehn Tage später stirbt er.

Als Tochter des Landgrafen Friedrich V. von Hessen-Homburg und dessen Gattin Karoline von Hessen-Darmstadt wurde Karoline Louise 1771 geboren. Ihre Ausbildung war formal und gründlich sowie von Frömmigkeit bestimmt. 1791 heiratete sie Ludwig Friedrich von Schwarzburg-Rudolstadt und nahm von da an erheblichen Einfluss auf das künstlerische Leben in der Residenz. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor.
Gemäß dem Testament ihres Mannes entsprechend, trat Karoline Louise von Schwarzburg-Rudolstadt als seine Witwe 1807 in die Pflichten einer Landesregentin ein und führte die Geschäfte mit Umsicht und Tatkraft bis zur Volljährigkeit ihres ältesten Sohnes Friedrich Günther. Durch ihre Familie, die in große deutsche regierende Häuser eingeheiratet hatte, verfügte sie über vielfältige Informationen und Verbindungen, die ihr für ihre Regentschaft von Nutzen waren. Sie unterhielt einen ausgedehnten Briefwechsel mit bedeutenden Zeitgenossen, etwa mit Wilhelm von Humboldt, der ihr über viele Jahre treu verbunden blieb.

1793 wurde Friedrich Günther als Sohn des Fürstenpaares Ludwig Friedrich II. und Karoline Louise von Schwarzburg-Rudolstadt geboren. Als Wohnräume für den jungen Prinzen dienten ab 1799 Zimmer im Obergeschoss des Westflügels der Heidecksburg, sodass die bis dahin dort untergebrachte Obere Hofbibliothek in Räume des Südflügels weichen musste. Nach dem frühen Tod seines Vaters oblag die Erziehung alleinig bei seiner Mutter, die fortan auch die Regierungsgeschäfte übernahm. 
1810/11 befand sich der junge Prinz für ein Jahr zur Ausbildung in der Schweiz. Er reiste außerdem nach Italien, wo er Venedig und Mailand besuchte.
Nach der Völkerschlacht bei Leipzig und dem Austritt des Fürstentums 1813 aus dem Rheinbund, war es der Wunsch Friedrich Günthers, zumindest als Zaungast am Krieg gegen Napoleon teilzunehmen, was ihm Prinz Philipp von Hessen-Homburg ermöglichte, den er zeitweise begleiten durfte. 1814 kehrte er aus Frankreich zurück und übernahm offiziell die Regierung. 1816 heiratete er Amalie Auguste von Anhalt-Dessau.
Die 53-jährige Regentschaft Friedrich Günthers sollte die längste und zugleich friedlichste Periode eines Rudolstädter Regenten werden, die lediglich durch Unruhen in den Jahren 1830/31 und 1848/49 erschüttert wurde. Eigene Akzente setzte er zunächst kaum, da die »grande dame« des Rudolstädter Hofes, seine Mutter Karoline Louise, noch jahrzehntelang regulierend eingriff. Nach Aussagen von Zeitgenossen zog Friedrich Günther das Leben eines Privatmannes vor, bei politischem Entscheidungsbedarf stets die Reaktion über die Aktion. Während sein Vater, Ludwig Friedrich II., eine prägende Persönlichkeit einer Epoche war, lassen sich für Friedrich Günther kaum Belege finden, dass er gestaltend in das politische und gesellschaftliche Leben eingriff.
Die eher widerwillige Wahrnehmung der Staatsgeschäfte verschärfte sich bei Friedrich Günther nach den Ereignissen von 1848/49. Der zunehmende Rückzug ins Private hatte sicher etwas mit der Enttäuschung über den »Aufruhr seiner Landeskinder« zu tun, aber auch mehrere Todesfälle erschütterten innerhalb weniger Jahre das Fürstenhaus. Nachdem ihm bereits zwei Söhne früh verstorben waren, starb nun auch der letzte, der Erbprinz Friedrich Günther Leopold, 1845. 1854 verstarb Friedrich Günthers Gemahlin Amalie Auguste und wenige Tage später auch seine hochbetagte Mutter Karoline Louise sowie deren Schwester Louise Ulrike. Mit dem Tod des Erbprinzen Friedrich Günther Leopold veränderte sich auch die Konstellation der Erbfolge am Rudolstädter Hofe, sodass nun Friedrich Günthers Bruder Albert und dessen Sohn Georg in die Regierungsnachfolge rückten. Spannungen in der Familie führten schließlich dazu, dass Friedrich Günther oft wochenlang Rudolstadt verließ, ohne seinen Aufenthaltsort mitzuteilen. Er heiratete außerdem noch zweifach – überraschend und unstandesgemäß. Am 28. Juni 1867 starb er schließlich an »Gehirnschlag«.

Albert war das fünfte Kind des Fürsten Ludwig Friedrich II. von Schwarzburg-Rudolstadt und seiner Frau Karoline Louise. Als Kind erlebte er den Konflikt zwischen Frankreich und Preußen, der mit Truppendurchzügen durch schwarzburgisches Herrschaftsgebiet verbunden war. Früh zeigte er Interesse am Militär. Nach Alberts Konfirmation 1814 bat Karl Günther von Schwarzburg-Rudolstadt den preußischen König, dass er seinen Neffen Albert in den Militärdienst bei der Kavallerie übernehmen möge. Wenige Tage später verließ Albert seine Heimatstadt, um als Leutnant an der Seite des Generelleutnants Prinz Ludwig von Hessen-Homburg zu dienen. Im preußischen Heer erlebte Albert den Feldzug gegen die Truppen Napoleons. Er nahm an der Belagerung von französischen Städten teil und zog mit verbündeten Truppen in Paris ein. Nur selten weilte er in Rudolstadt. Bis 1820 diente er im Kürassierregiment, bis 1827 als Rittmeister und zuletzt als Major bei den Gardekürassieren. Am preußischen Hof lernte Albert seine spätere Gemahlin Auguste von Solms-Braunfels kennen und zog mit ihr 1827 in die Heidecksburg, wo sich ihr Leben zunächst in gleichförmigen Bahnen vollzog. Sie unternahmen viele Reisen und waren zu großen Festen eingeladen, die an den Höfen in Berlin, Braunfels, Homburg, Dessau und Hannover stattfanden. Dennoch war das junge Paar auch Belastungen ausgesetzt, denn Auguste litt an einer Nervenerkrankung und zwei ihrer Kinder wurden tot geboren, ein drittes starb kurz nach der Geburt. 1833 waren sie jedoch mit der Geburt von ihrer Tochter Elisabeth und 1838 mit ihrem Sohn Georg gesegnet.
Durch ein tragisches Ereignis wandelte sich Alberts Stellung am Hofe. 1845 starb der Erbprinz Friedrich Günther Leopold, wodurch er an seiner Statt in die Erbfolge trat. Nach 1848 verschlechterte sich auch der Zustand seiner Gemahlin, die schließlich in eine geschlossene Anstalt überführt wurde und 1865 verstarb. Albert, der inzwischen 67 Jahre alt war und an einer Herzkrankheit litt, zog sich immer mehr zurück, musste jedoch nach dem Tod des regierenden Fürsten Friedrich Günther 1867 die Regierung des Landes übernehmen.
Folgenreich für das Fürstentum war die von Albert angeordnete Auflösung des Landtages 1869. Dieser Schritt zog eine Staatskrise nach sich. Erst sein Sohn Georg setzte den Landtag wieder ein und führte notwenig gewordene Reformen durch. Unter Fürst Alberts Regentschaft vollzog sich endgültig die Anerkennung der Vorherrschaft Preußens, sodass er auch das schwarzburg-rudolstädtische Militär der Großmacht unterstellte. Am 26. November 1869 starb Albert mit 71 Jahren an einer Lungenentzündung.

Georg Albert, genannt Georg, wurde am 23. November 1838 als Sohn des Prinzen Albert von Schwarzburg-Rudolstadt und seiner Gemahlin Auguste, geb. von Solms-Braunfels, geboren. In den zum Teil heute noch erhaltenen Briefen an seine Schwester Elisabeth wird deutlich, dass er Kindheit und Jugend in seinem »geliebten« Rudolstadt als sorgenfrei und glücklich empfand. Seit frühester Jugend galten zwei Dingen Georgs besondere Aufmerksamkeit – den Pferden und dem Militär. Bereits als Kind bekam er drei Ponys geschenkt und in seinen Skizzenbüchern finden sich hauptsächlich Pferdedarstellungen. Sein Zeichenlehrer Heinrich Cotta widmete ihm die grafische Folge von 40 Radierungen »Der kleine Pferdezeichner. Ein Zeichenbuch für fleißige Knaben«. Regelmäßiger Reitunterricht auf der »Fürstlichen Reitbahn« ließ ihn zu einem respektablen Reiter werden, der geschickt mit den Tieren umzugehen wusste. Bei längeren Aufenthalten außerhalb Rudolstadts mussten ihm Stallbedienstete stets brieflich über den Zustand seiner Pferde berichten.
Dass Georg eine militärische Laufbahn einschlagen würde, zeichnete sich früh ab und wurde von seinem Vater, der selbst Offizier im preußischen Dienst war, befördert. 1848 gründete Georg mit anderen Kindern adliger Familien und bürgerlicher Beamte eine Kindergarde, die auf kindlich-spielerische Weise die Rudolstädter Bürgergarde reflektierte. In der Turmstube der Heidecksburg richtete er sich außerdem eine kleine Waffensammlung ein.
Nach Georgs Ausbildung in Rudolstadt fiel der Entschluss, ihn mit Erreichen des 18. Lebensjahres als Student nach Göttingen und Bonn zu schicken, wo er Rechtsgeschichte, Philosophie, Volkswirtschaft sowie Staats- und Finanzwissenschaft belegte. Die Studienzeit in Bonn führte er nicht zuende, da der Krieg in Oberitalien auch zur Mobilmachung in Preußen führte und er sich 1859 zum Eintritt in die Armee entschloss, wo er direkt dem Garde du corps als Premierleutnant à la suite eingestellt wurde.
1867 starb der regierende Fürst Friedrich Günther und Georgs Vater Albert übernahm im stolzen Alter von 69 Jahren und von Krankheit bereits gezeichnet die Regierung Schwarzburg-Rudolstadts. Georg war nun entgegen der ursprünglichen Erbfolge offizieller Thronfolger. Nach nur zwei Jahren starb Fürst Albert, sodass er ab dem 26. November 1869 die Regierung in Rudolstadt übernehmen musste. Als regierender Fürst konnte Georg sich natürlich nicht ausschließlich seiner militärischen Laufbahn widmen und sein Wunsch »kommandierender« General zu werden, ging nicht mehr in Erfüllung. Er musste inmitten einer Staatskrise die Regierung antreten, da von seinem Vater der Landtag aufgelöst worden war.
Georgs persönliches Interesse galt den archäologischen Funden seiner Heimat sowie spätmittelalterlichen Altären und Plastiken. Bekannt und gerühmt war auch seine Sammlung historischer Gläser und Keramik. Die Schwarzburger Waffensammlung erfuhr durch ihn ebenfalls Erweiterung. Auch auf der Heidecksburg ließ sich Georg eine Waffenhalle im zweiten Obergeschoss im Südflügel errichten, wo ein Wohnbereich im neogotischen Stil für ihn entstand. Anlass der Neueinrichtung war die geplante Hochzeit mit Marie Alexandrine Elisabeth Eleonore von Mecklenburg-Schwerin. Die Verlobung löste sich jedoch wieder.
Fürst Georg starb völlig unerwartet mit 51 Jahren an einer Lungenentzündung, als 1890 eine Grippe-Epidemie grassierte. Er starb ohne Testament und sein gesamter Nachlass ging an seine Schwester Elisabeth über.

Günther Viktor von Schwarzburg-Rudolstadt kam als einziger Sohn von vier Kindern des Prinzenpaares Franz Friedrich Karl Adolph und Mathilde, geb. von Schönburg-Waldenburg, 1852 zur Welt. Die Kindheit verbrachte er in Rudolstadt, Schwarzburg und Droyßig bei Zeitz. Schon während seiner Kinder- und Jugendjahre erkrankte Günther häufig, sodass er gezwungen war, verschiedene Heil- und Kurorte aufzusuchen. 1868 beschlossen seine Eltern, Günther Viktor nach Dresden auf das Vitzthumsche Gymnasium zu senden, wodurch er zum ersten schwarzburgischen Prinz an einer öffentlichen Schule wurde. Neben der Aufgabe, ihn auf eine militärische Laufbahn vorzubereiten, da eine Regentschaft nicht in Aussicht stand, unternahm er Studienreisen nach Belgien, Frankreich und England. Mit dem Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges verließ Günther Viktor das Gymnasium und schloss sich freiwillig dem mecklenburgischen Dragoner-Regiment an. 
1871 weilte er in Dresden und Hermsdorf, wo er zum ersten Mal seine Cousine Anna Luise von Schönburg-Waldenburg sah, die 20 Jahre später schließlich seine Frau werden sollte.
Nachdem Günther Viktor den Krieg mit den Belagerungen von Metz, Toul, Soissons, Paris, den Schlachten bei Orléans und Le Mans sowie den Gefechten bei Dreux, Villorceau, Bemay miterlebt hatte, gestattete ihm der Kaiser einen Urlaub zur Fortsetzung seiner Studien. Folglich studierte er in Leipzig Rechts- und Staatswissenschaften sowie Kunstgeschichte. 1874 kehrte er in den aktiven Militärdienst zurück. 1880 war er als Reitlehrer für die Ausbildung vier- bis fünfjähriger Pferde am Militär-Reit-Institut Hannover zuständig und besuchte dort auch die Kunstschule. 1889 wurde er als Rittmeister nach Berlin versetzt. Obwohl Günther Viktor bereits Genesungsurlaub bekommen hatte, gewährte ihm der Kaiser einen sechsmonatigen Urlaub zur Wiederherstellung seiner Gesundheit, von dem er nicht nach Berlin zurückkehrte, da am 19. Januar 1890 sein Cousin Georg, der bis dahin als Fürst regierte, überraschend verstarb und er bereits einen Tag später die Regierung des Fürstentums übernahm. Die Regierungsgeschäfte führte der Staatsminister Wilhelm von Starck und ab 1903 Franz Freiherr von der Recke. Schwarzburg-Rudolstadt war nach der als Grundgesetz bezeichneten Verfassung vom März 1854 eine konstitutionelle Monarchie. Die Aufgaben eines regierenden Fürsten waren damit mehr repräsentativer Natur.
1890 verlobte er sich mit Luise Charlotte Marie Agnes von Sachsen-Altenburg, doch schon drei Monate später wurde die Verlobung aufgehoben. Im November 1891 verlobte er sich schließlich erneut mit seiner Cousine Anna Luise von Schönburg-Waldenburg und bereits einen Monat später fand in Rudolstadt die Hochzeit statt. Die Flitterwochen verlebte das Paar im Schwarzburger Schloss, das neben Schloss Rathsfeld zu ihrem liebsten Aufenthaltsort wurde. Mit großer Freude wurde wenig später auch die Schwangerschaft Anna Luises aufgenommen, doch im siebten Monat brachte sie einen toten Sohn zur Welt und sie selbst fiel ins Kindbettfieber. Hinzu kam eine Rippenfell- und Unterleibsentzündung sowie eine teilweise Herzlähmung. Der schwere Krankheitsverlauf machte eine erneute Schwangerschaft unmöglich – für Schwarzburg-Rudolstadt ein dynastisches Desaster. Folglich wurde Günthers Großcousin Sizzo zur Regierungsnachfolge bestimmt, der aus der nicht ebenbürtigen Ehe des Fürsten Friedrich Günther hervorgegangen war. Als Folge dieses Schicksalsschlages, selbst keinen Nachkommen zu haben, zog sich Günther Viktor immer mehr zurück und seine Gattin übernahm die Repräsentationspflichten. Einen besonderen Höhepunkt der Regentschaft bildete die Einweihung des Kyffhäuserdenkmals im Beisein des Kaisers 1896. Zwischen Günther Viktor und Sizzo entwickelten sich große Spannungen, in denen Anna Luise versuchte, vermittelnd einzugreifen.
Großes Augenmerk legte Günther Viktor auf die Restaurierung und Erweiterung der fürstlichen Sammlungen. Er ließ die Schwarzburger Zeughaussammlung einheitlich gestalten, den Katalog dazu lieferte Carl Anton Ossbahr, der Sekretär der königlichen Rüstkammer in Stockholm. Hofmarschall Klüber kümmerte sich in Günthers Auftrag um die fachliche Restaurierung von Gemälden, Textilien und Porzellan. Außerdem stellte er Sammlungsobjekte für Ausstellungszwecke zur Verfügung.
Zur Zeit des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges litt Günther Viktor bereits an verschiedenen Krankheiten, besonders an zunehmender Herzschwäche. Mit dem überraschenden Tod des kinderlosen Fürsten Karl Günther von Schwarzburg-Sondershausen im März 1909 musste Günther Viktor nun auch dieses Fürstentum in Personalunion regieren.
Mit der Novemberrevolution 1918 war die politische Einflussnahme des Fürstenhauses Schwarzburg auf die Geschicke des Landes beendet. Die Abdankung des Kaisers stellte schließlich die entscheidende Zäsur dar, die alle deutschen Fürsten zum Rücktritt zwang. Günther Viktor dankte als letzter von ihnen am 23. November 1918 für Schwarzburg-Rudolstadt und am 25. November 1918 für Schwarzburg-Sondershausen ab. Das Fürstenpaar behielt zur freien Verfügung auf Lebenszeit die Schlösser Schwarzburg und Rathsfeld nebst Inventar und Jagden und sicherte sich Wohnrechte in den Schlössern Heidecksburg und Sondershausen. Das nicht unbeträchtliche Vermögen des Hauses Schwarzburg an Immobilien und Kunstbesitz ging in die Günther-Stiftung über, später auf das Land Thüringen, was die dauerhafte Erhaltung der Schlösser, der Einrichtungen und Sammlungen und die Nutzung für die Öffentlichkeit möglich machte – der Grundstein für den späteren Museumsbetrieb war somit gelegt. Günther Viktor verstarb im Alter von 72 Jahren am 16. April 1925 und ließ Anna Luise als Witwe zurück.