Forschungsprojekte
Residenzforschung an der Heidecksburg
Für die Museen auf der Heidecksburg war die Neugründung des Landes Thüringen Anlass, sich verstärkt der Geschichte der ehemaligen Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen zuzuwenden. Ziel der wissenschaftlichen Arbeit ist es, einen Beitrag zur Geschichte des Entstehens und Werdens der vielfältigen Kulturlandschaft Thüringens zu leisten. Die im kulturgeschichtlichen Kontext aufgeworfenen Fragestellungen sollen eine Vertiefung des bisherigen Wissensstandes bewirken, also nicht nur Herrschaftsgeschichte einzelner Grafen und Fürsten zum Gegenstand haben.
Die Leitung des Museums entschloss sich deshalb, die Ergebnisse dieser Forschungen mit ideeller und materieller Unterstützung des Freundeskreises Heidecksburg in der mittlerweile auf zehn Bände angewachsenen Publikationsreihe »Beiträge zur schwarzburgischen Kunst- und Kulturgeschichte« zu veröffentlichen. Nach dem Erscheinen des Bandes »Die Schwarzburg – Kulturgeschichte eines Schlosses« 2008 arbeiteten zahlreiche Wissenschaftler an dem Projekt »Schloss Heidecksburg – Residenz der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt«, dessen Ergebnisse 2016 publiziert werden konnten. Die Beiträge von fünfzehn Autoren aus den verschiedensten Forschungsdisziplinen ergänzen und bereichern das Bild des Residenzschlosses um weitere Facetten. Mit dem Erscheinen der ersten umfassenden Monografie zur Baugeschichte des Residenzschlosses Heidecksburg wurden die neuesten Erkenntnisse in einer Sonderausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt.
Darüber hinaus ist die Heidecksburg Ort wissenschaftlicher Tagungen des »Rudolstädter Arbeitskreises zur Residenzkultur«, der mitteldeutsche Residenzen und Höfe vor allem unter kulturgeschichtlichen Aspekten untersucht.
2018 startete ein zunächst dreijähriges Projekt »Die Glasbestände der schwarzburgischen Residenzen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert«. Im Mittelpunkt steht die Erforschung von historischen Glasobjekten, die zwischen 1600 und 1800 auf dem Gebiet der Grafen bzw. Fürsten von Schwarzburg in Thüringen hergestellt, gehandelt, gekauft und genutzt wurden. Glas führt einen produktiven Trialog zwischen Geisteswissenschaften, Museum und Naturwissenschaften. Das Forschungsprojekt beruht auf der Kooperation zwischen der Justus-Liebig-Universität Gießen und der TU Bergakademie Freiberg. Gleichberechtigter Kooperationspartner ist das Schloßmuseum Arnstadt in Thüringen. Weitere Informationen