Seit 1912 gehörte Marta Schlameus zu den künstlerischen Mitarbeiterinnen der Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst. Über 150 Modelle von ihr lassen sich im Verzeichnis der Kunstabteilung nachweisen. In den 1920er Jahren erhielt sie die Oberaufsicht über den Malbetrieb der Kunstabteilung in Volkstedt, sodass zahlreiche Dekorvarianten Volkstedter Porzellane ihre kreativen Entwürfe widerspiegeln. Ihr umfangreiches Schaffen als Bildhauerin und Dekorentwerferin zeigt deutlich japanische Einflüsse und ist in Verbindung mit dem künstlerisch ausgerichteten Stil des „Japonismus“ zu sehen, der sich schon in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der politischen Öffnung Japans als neue ästhetische Bewegung herausbildete.
In der Sonderausstellung werden über 70 Modelle vor allem der Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst, aber auch Porzellane der Gebrüder Heubach AG Lichte, der Porzellanfabrik Ernst Bohne und Söhne Rudolstadt sowie erstmals 30 bildkünstlerische Arbeiten aus ihrem Nachlass zu sehen sein. Bisher unbekannte Entwürfe von Porzellanen ihrer Schwester Gertrud (1872-1943), die zum Teil in der Porzellanfabrik Ernst Bohne umgesetzt wurden, bereichern die Präsentation und lassen den Zeitgeist in der Porzellankunst um 1930 erkennen. Martha und Gertrud Schlameus wohnten bis zu ihrem Lebensende in Rudolstadt.
Eröffnung: 18. Juli 2025, 18.00 Uhr